Der Frack ist für Herren sicherlich die eleganteste Art, eine besondere Feier zu begehen – im Gegensatz zum Cutaway und dem Stresemann (beide sind Tagesanzüge) ist das Tragen eines Fracks nur am Abend erlaubt. Beim Frack handelt es sich per Definition eigentlich nur um das Jackett – im Volksmund wird allerdings häufig der ganze Anzug als Frack bezeichnet. Der Dresscode „White Tie“, der den Frack verlangt, ist heutzutage recht selten und wurde vom etwas flexibleren „Black Tie“ abgelöst. Beim Wiener Opernball beispielsweise herrscht für die Herren jedoch Frackpflicht. Sollten Sie einmal die Gelegenheit bekommen, diesen besonderen Anzug zu tragen, beachten Sie unsere Tipps, denn dieser Dresscode ist nicht sehr flexibel. Farbige Akzente, Sneaker, auffällige Gürtel oder andere modische Experimente sind bei diesem Anzug fehl am Platz – hier geht es um gelebte Tradition.

Der Frack-Dresscode: Das sollten Sie beachten

Den Frack erkennen Sie leicht an den markanten Schößen – diese werden im Volksmund häufig auch „Schwalbenschwänze“ genannt. Vom Cutaway unterscheidet sich der Frack dahingehend, dass bei ihm auch die Anzughose schwarz (oder anthrazitfarben) sein muss; beim Cutaway darf sie gestreift sein. Haben Sie sich dafür entschieden, einen Frack als Hochzeitsanzug zu tragen oder sind Sie zu einer Gala oder einem Staatsbankett eingeladen? Wunderbar – denn genau das sind die Anlässe, zu denen Sie einen Frack ausführen dürfen. Wenn Sie dazu noch ein paar kleine Tipps beachten, steht Ihrem großen Auftritt nichts mehr im Wege!

  • Das Jackett: Das namensgebende Jackett mit den typischen Schößen am Rückenteil wird grundsätzlich offen getragen. Die Frackknöpfe sind mit Seidensatin bezogen. Dieser edle Stoff wird häufig auch am Revers eingesetzt, was dem Jackett eine besondere Eleganz verleiht.

 

  • Weste und Hemd: Zum Frack muss ein weißes Frackhemd mit einer Hemdbrust aus Baumwoll-Piqué getragen werden. Der Kragen ist ein sogenannter Kläppchenkragen (auch Vatermörderkragen genannt). Traditionelle Frackhemden haben Knöpfe aus Perlmutt oder Brillanten. Natürlich muss das Frackhemd perfekt sitzen: Zu unseren Maßhemden beraten wir Sie gerne! Über das Frackhemd wird dann die Frackweste gezogen, sie ist meist hinten offen und vorne tief ausgeschnitten. Auch an ihr werden häufig besondere Knöpfe – Perlen oder Perlmutt – verwendet. Die Frackweste erstrahlt in reinem Weiß.
  • Schuhe und Hose: Die Frackhose hat weder Umschläge noch Bundfalten. Das Besondere an ihr ist, dass die Seitennaht mit Seidenbändern gearbeitet ist, sogenannten Galons. Da der Frack immer ohne Gürtel getragen wird, besitzt die Frackhose auch keine Gürtelschlaufen. Zum Frack tragen Sie schwarze Lackschuhe, die auf Hochglanz poliert sind. Achten Sie auch auf die Socken: Diese sollten schwarz und knielang sein; beim Sitzen dürfen Sie keinesfalls Haut zeigen.

 

  • Accessoires: Der Frack wird grundsätzlich mit einer Schleife kombiniert – der sogenannten Fliege. Diese muss wie Hemd und Weste weiß sein („white tie“). Für die Anreise zu dem festlichen Event können Sie einen Frackmantel und einen weißen Seidenschal tragen, um den eleganten Look zu vervollkommnen. Früher wurde zum Frack oft Zylinder getragen – heutzutage sieht man diese Kopfbedeckung allerdings eher selten. Das gilt auch für den Frackstock, einen mit schwarzem Klavierlack veredelten Gehstock mit verchromtem Knauf. Diese beiden Accessoires sind allerdings eher für Liebhaber vergangener Zeiten geeignet und versprühen ein leichtes Vintage-Flair.

Fracks für Damen

In den 1930er-Jahren machte Marlene Dietrich mit dem Tragen von Hosenanzügen Furore – diese waren damals nämlich ausschließlich Männern vorbehalten. Dank der Schauspielerin traten daraufhin Anzüge für Frauen ihren weltweiten Siegeszug an – bis heute ist ein gut geschnittener Anzug für Damen eine schöne Alternative zum klassischen Abendkleid. Und so können Damen auch heutzutage noch mit einem Frack für einen eleganten Auftritt sorgen.